Mit einer schulischen Inklusionsquote von mehr als 40 Prozent liegt Lippe deutlich über dem deutschlandweiten Durchschnitt von 36 Prozent. Das bedeutet, dass annähernd jeder zweite Schüler in Lippe im sogenannten „Gemeinsamen Lernen“ unterrichtet wird. Um diese Leistung zu würdigen, hat das Schulamt für den Kreis Lippe jetzt einen Inklusionspreis ausgelobt – eine Idee, die Landrat Dr. Axel Lehmann gerne unterstützte. „Die Wege zur Inklusion sind so individuell wie die Schüler selbst. Mit dem Inklusionspreis wollen wir Schulen auszeichnen, die das gemeinsame Lernen zu ihrem Maßstab gemacht haben. Und wir wollen würdigen, dass unsere Lehrkräfte so unterschiedliche und kreative Zugänge zur Gestaltung von Inklusion finden“, zeigte sich Landrat Dr. Axel Lehmann bei der Preisverleihung erfreut. Teilhabe und neue Formen des Lernens seien wichtige gesellschaftliche Aufgaben, die nicht unterschätzt werden dürfen. „Deshalb spielt beides auch eine große Rolle im Zukunftskonzept Lippe 2025, mit dem wir uns unter anderem vorgenommen haben, gleichwertige Lebensbedingungen für alle zu schaffen“, so Lehmann weiter.
Der Kreis Lippe ist bezirksweit der erste Kreis, der einen eigenen Inklusionspreis verleiht. Die Initiative zur Verleihung des Preises ging vom Team für schulische Inklusion des Schulamts aus. „Wir haben in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, dass immer mehr Eltern und Kinder die Möglichkeit des ‚Gemeinsamen Lernens‘ nutzen möchten. Der Inklusionspreis ist deshalb nicht nur eine Anerkennung für die Leistungen von Schulen und Lehrkräften, die Verleihung bietet den lippischen Schulen auch Impulse für eigene Projekte und regt zum Nachmachen an“, erklärte Heinrich Kessen, Schulamtsdirektor für den Kreis Lippe und Verantwortlicher für die Generalie Inklusion, den Hintergrund der Idee.
Unter den prämierten Schulen waren die Grundschule Wasserfuhr mit ihrem Kiosk-Verkauf und dem Angebot des „Gesunden Frühstücks“, die Grundschule Bachschule mit ihrem „Forscherraum“, die Grundschule in der Senne mit dem Projekt „Mit Sicherheit gemeinsam“, die Grundschule Asemissen mit Praxisbeispielen aus dem Schulalltag, die Gesamtschule Aspe und die Realschule Lemgo, die beim „Lernstudio für SchülerInnen und LehrerInnen“ kooperieren, sowie die Geschwister-Scholl-Gesamtschule mit ihrem „Internationalen Musikprojekt“ sowie der „Mountainbike AG“. Außerdem waren auch die Sekundarschule Nordlippe mit ihrer Teilnahme am Bundeswettbewerb „Echt Kuh-L“, die Realschule Lemgo mit dem „Kanubau“, die Heinrich Drake Realschule Detmold mit ihrer „Gesprächsrunde“ sowie das Gymnasium Barntrup mit ihrem Projekt „Nachhaltige ökologische, kulturelle und internationale Begegnungen“ zur Verleihung eingeladen.
Im Rahmen des Festakts hatten alle Schulen die Gelegenheit, ihre Beiträge vorzustellen. Begleitet wurde die Verleihung durch Darbietungen des „Internationalen Musikprojekts“ der Geschwister-Scholl-Gesamtschule sowie durch eine kleine Aufführung des Gymnasiums Barntrup. Alle eingeladenen Schulen wurden schließlich für ihre Beiträge geehrt und konnten sich über finanzielle Zuwendungen von bis zu 500 Euro freuen, die im Rahmen der inklusiven Schulkultur verwendet werden sollen. Die Fachjury, die sich aus Vertretern der Schulaufsicht, des Schulamtes und des Personalrates der Grundschulen zusammensetzte, hatte zudem ein paar der Beiträge als besonders herausragend befunden: Die drei ersten Plätze gingen im Rahmen der Preisverleihung an die Grundschule Wasserfuhr, die Geschwister-Scholl-Gesamtschule mit dem internationalen Musikprojekt und die Sekundarschule Nordlippe.
BUZ: Landrat Dr. Axel Lehmann (1. von rechts) verlieh gemeinsam mit Ute Bicker (Schulamtsdirektorin Kreis Lippe) und Heinrich Kessen (Schulamtsdirektor Kreis Lippe) den ersten Inklusionspreis des Schulamtes für den Kreis Lippe. Besonders freuen durften sich Christoph Trappe (Schulleitung Geschwister-Scholl-Gesamtschule), Peter Wehrmann (Schulleitung Sekundarschule Nordlippe) und Heike Fechner-Reuter (Schulleitung Grundschule Wasserfuhr) (von links) über die ersten Plätze.