Stiftung „Für Lippe“ fördert Projekt „Musik im Quartier“.
Wenn sechs Vorschulkinder mit Rasseln in der Hand als fröhliche Osterhasen durch den Raum hüpfen und neun Senioren dazu singen, dann ist das mehr als ein Musikunterricht – es ist ein Stück gelebte Verbundenheit zwischen den Generationen. Im Hanse-Haus in Lemgo wurde jetzt im Rahmen des Projekts „Musik im Quartier“ die musikalische Ostergeschichte „Der verschwundene Osterkorb“ uraufgeführt. Eingebettet in bekannte Frühlingslieder wie „Häschen in der Grube“ oder „Alle Vögel sind schon da“ präsentierten Kinder und Senioren gemeinsam ein fantasievolles und bewegendes Mini-Musical.
„Es ist heute eher außergewöhnlich, dass Kinder und Senioren außerhalb der eigenen Familie gemeinsam musizieren. Umso wertvoller ist es, dass wir hier ein Format geschaffen haben, in dem echtes generationenübergreifendes Miteinander entsteht“, sagte Florian Altenheim, Leiter der Musikschule Lemgo. „Beide Seiten profitieren: Die Kinder erleben Wertschätzung und Aufmerksamkeit – die älteren Menschen Freude, Aktivierung und eine ganz andere Art der Teilhabe.“ Das Projekt, das seit 2023 von der Stiftung „Für Lippe“ gefördert wird, bringt die musikalische Früherziehung der städtischen Musikschule mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Hanse-Hauses zusammen – in wöchentlichen Gruppenstunden sowie bei gemeinsamen Musiknachmittagen. Für die Teilnehmenden ist das Angebot dank der Förderung durch die Stiftung kostenfrei.
Wie diese Begegnung wirkt, lässt sich auch in den kleinen Momenten beobachten: Wenn die Kinder mutig Tierlaute imitieren – Kuckuck, Hahn, Pferd, Vogel – und die Senioren mit sicherem Gehör die Tiere erraten. Für die Stiftung „Für Lippe“, die das Projekt ermöglicht, ist diese Form der Quartiersarbeit ein gezielter Beitrag zum Zusammenspiel der Generationen. „Zu erleben, wie Kinder und Senioren sich durch Musik begegnen, ist sehr berührend. Es sind genau diese kleinen, echten Momente der Nähe, die zeigen, wie wichtig gemeinsames Erleben ist – gerade über Altersgrenzen hinweg“, betont Dr. A. Heinrike Heil, Geschäftsführerin der Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe, die die Stiftung „Für Lippe“ treuhänderisch verwaltet.
Dass das Projekt nicht nur punktuell berührt, sondern auch langfristig wirkt, bestätigen die Menschen, die es begleiten. Stefanie Flagge, Betreuungskraft im Hanse-Haus, beschreibt spürbare Veränderungen im Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner: „Für viele ist das gemeinsame Musizieren das Schönste in der Woche. Manche, die sonst zögern, sich am Nachmittagsprogramm zu beteiligen, machen sich extra zurecht, weil die Kinder kommen. Eine Bewohnerin hat sogar wieder angefangen, Blockflöte zu spielen. Das zeigt, wie sehr dieses Projekt Menschen aktiviert.“ Geleitet wird das Projekt von der Musikpädagogin und Komponistin Khadija Zeynalova. Sie verbindet in ihren Stunden Lieder, Rhythmus und Bewegung mit spielerischen Elementen: „Die Kinder sind sehr aufmerksam und offen – sie haben großen Spaß an Musik, Tanz und kleinen Theaterstücken. Auch die Senioren lassen sich darauf ein, bringen eigene Impulse ein und genießen diese besondere Form des Miteinanders.“
BUZ: Jung und Alt im Einklang: Vorschulkinder der Musikschule Lemgo, Bewohner des Hanse-Hauses, Organisatoren und Förderer des Projekts „Musik im Quartier“ beim gemeinsamen musikalischen Osterfest.
Foto: Christina-Carolin Rempe/ Stiftung „Für Lippe“