Mathematische Vorläuferfähigkeiten – den Alltag mit der mathematischen Brille betrachte

Frühe mathematische Bildung als Grundlage für die Prävention späterer Rechenschwierigkeiten.
Lange vor Schulbeginn entwickeln Kinder bereits Fähigkeiten und Einsichten in grundlegende Konzepte zu Mengen und Zahl.

 

 

Sie können die fachlichen Kompetenzen im Mathematikunterricht nur dann erfolgreich erwerben, wenn sie grundlegende Vorläuferfähigkeiten erworben haben.
Bei der Veranstaltung „Mathematische Vorläuferfähigkeiten – den Alltag mit der mathematischen Brille betrachten“ stand die mathematische Alltagsförderung im Fokus. 33 Erzieherinnen und Erzieher aus dem Kita-Bereich und dem schulischen Ganztag, sowie 13 sozialpädagogische Fachkräfte der lippischen Grundschulen folgten den Ausführungen von Professorin Dr. Andrea Peter-Koop von der Universität Bielefeld. Auch von verschiedenen Projekten des Kommunalen Integrationszentrums waren Teilnehmerinnen vertreten.

„Sie als Erzieher*innen und als sozialpädagogische Fachkräfte begleiten die Kinder in ihrem Alltag und tragen täglich zur frühen mathematischen Bildung der Kinder bei, indem Sie wichtige Vorläuferfähigkeiten spielerisch und in Alltagskontexten anbahnen, sei es beim Betrachten von Bilderbüchern oder beim regelmäßigen Spielen von Gesellschaftsspielen“, stellte Frau Prof. Dr. Andrea Peter-Koop heraus. Da der Umfang vorschulischer numerischer Kompetenzen stark variiert, fügte die Referentin hinzu: „Potenzielle Risikokinder in Bezug auf das Mathematiklernen können bereits ein Jahr vor Schulbeginn anhand der Entwicklung ihrer Kompetenzen im Umgang mit Mengen und Zahlen identifiziert werden. Kinder, die am Schulanfang leistungsschwach starten, bleiben bis zum Ende der Grundschulzeit – und darüber hinaus – schwach.“

Um die mathematischen Vorläuferfähigkeiten bereits vorschulisch und im Alltag in den Blick zu nehmen, wurden im Verlauf des Workshops verschiedene Bilderbücher unter mathematischen Gesichtspunkten und Fragestellungen betrachtet. Hierbei wurde u.a. die Bedeutung der visuellen Wahrnehmung für den weiteren Lernprozess herausgestellt. Die Teilnehmer*innen erhielten außerdem die Gelegenheit, ein Würfelspiel zur Förderung der Zählkompetenzen selbst zu erproben.

Am Ende der Veranstaltung war für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer klar: Mathematik ist Bestandteil des Lebens und des Alltags junger Kinder und mathematische Lerngelegenheiten müssen nicht fortwährend künstlich erzeugt werden. „Mathematische Vorläuferkompetenzen sollten vielmehr in erster Linie spielerisch und in Alltagskontexten angebahnt werden“, bekräftigte Julia Gatz, pädagogische Mitarbeiterin des Bildungsbüros Lippe, zum Abschluss des Workshops.

„An die erworbenen Kenntnisse soll zukünftig im Rahmen des FörSchL-Projekts (abgek. Förderung rechenschwacher Schülerinnen und Schüler im Kreis Lippe) angeknüpft werden. Die Erzieher*innen und sozialpädagogischen Fachkräfte sind herzlich eingeladen, zum neuen Schuljahr ins Projekt einzusteigen und multiprofessionell institutionsübergreifend (Kita-Schule-OGS) zusammenzuarbeiten, um Bildung gemeinsam entlang der Bildungskette zu denken“, unterstützt auch Verwaltungsvorstand Dr. Olaf Peterschröder das mathematische Engagement.