36 medienkompetente Jugendliche sind nun Ansprechpartner für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler.TikTok, Instagram, YouTube – Kinder und Jugendliche wachsen heutzutage ganz selbstverständlich mit Medien auf. Sie sind mit einem Smartphone in der Tasche immer online, es wird gechattet, gepostet und geliked. Doch die Sozialen Medien haben auch ihre Schattenseiten – Cybermobbing, Gewaltvideos und Pornografie sind für die heutige Jugend keine Unbekannten. Um hier besser reagieren und agieren zu können, haben sich 36 Schülerinnen und Schüler von zehn weiterführenden lippischen Schulen im Rahmen einer Workshop-Reihe der Landesanstalt für Medien NRW und dem Medienzentrum des Kreises Lippe zu Medienscouts ausbilden lassen.
„Gerade in der heutigen Zeit ist der bewusste Umgang mit Medien essentiell. Ich finde es toll, dass ihr euch für eure Mitschülerinnen und Mitschüler engagiert und sie mit eurem Wissen unterstützt“, betonte Dirk Menzel, Fachdienstleiter Bildung beim Kreis Lippe, bei der Verleihung der Zertifikate.
Um nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken medialer Angebote zu erkennen und jene selbstbestimmt, kritisch und kreativ nutzen zu können, brauchen Jugendliche Begleitung, Qualifizierung und Medienkompetenz. Der Ansatz der „Peer-Education“ ist hierbei besonders hilfreich: Einerseits lernen junge Menschen lieber von Gleichaltrigen, andererseits können Gleichaltrige sie aufgrund eines ähnlichen Mediennutzungs-verhaltens zielgruppengerecht aufklären. In den Workshops haben sie gelernt, wie sie als Medienscouts ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zur Seite stehen können und welche Konzepte sich an Schulen in NRW bereits bewährt haben.
Das Medienzentrum des Kreises Lippe engagiert sich als kommunale Koordinierungsstelle des landesweiten Projektes „Medienscouts NRW“ der Landesanstalt für Medien und bietet auch zukünftig für die Medienscouts Fortbildungsangebote und Gelegenheit zum kollegialen Austausch. Im Herbst dieses Jahres startet die nächste Qualifizierungsrunde für Medienscouts, die das Medienzentrum wieder für die weiterführenden Schulen im Kreis anbietet. Im kommenden Jahr ist dann erstmals eine Ausbildung zum Medienscout für Grundschullehrkräfte geplant.
„Wir als Kreis Lippe finden es wichtig, die Kinder und Jugendlichen auch weiterhin dabei zu unterstützen, medienkompetente Personen zu werden. Gerade in Zeiten von Desinformation und Fake News tragen wir so einen Teil zur Demokratiebildung bei den Schülerinnen und Schülern bei“, bilanzierte der zuständige Verwaltungsvorstand Dr. Olaf Peterschröder.
Folgende Schulen haben an der Qualifizierung teilgenommen: die Eduard-Hoffmann-Realschule und das Rudolph-Brandes-Gymnasium aus Bad Salzuflen, das Hermann-Vöchting-Gymnasium aus Blomberg, die August-Hermann-Francke-Gesamtschule, Geschwister-Scholl-Gesamtschule und die Realschule I aus Detmold sowie die Hauptschule Heidenoldendorf, das Gebrüder-Humboldt-Gymnasium aus Lage, die Realschule Lemgo und die Jacobischule aus Kalletal.
BUZ: Die neuen Medienscouts der verschiedenen weiterführenden Schulen im Kreis Lippe und ihre Beratungslehrer sowie die Mitarbeiterinnen des Medienzentrums und Fachdienstleiter Dirk Menzel (Erster von links) nach der Zertifikatsverleihung. Foto: Kreis Lippe