Im Schuljahr 2019/2020 konnten für die Schulen im Kreis Lippe 31 Projekte mit Fördermitteln aus dem Landesprogramm Kultur und Schule gefördert werden. Die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie Schulleitungen, Künstlerinnen und Künstler freuten sich über die Zuwendungen und neue Projekte, die allen Beteiligten, insbesondere den Schülerinnen und Schülern, viel Spaß und Freude sowie eine große Abwechslung vom Unterricht brachten.
Normalerweise dauern die Projekte bis zum Schuljahresende, d.h. bis zum Beginn der Sommerferien. Doch ab dem 18. März mussten die Kultur und Schule-Projekte beendet werden. Denn auch in Deutschland und somit auch im Kreis Lippe breitete sich das Corona-Virus aus, und alle Schulen mussten deshalb ab dem 18. März geschlossen werden. Somit fand kein Unterricht im Klassenzimmer statt, und auch die Kultur und Schule-Projekte durften nicht mehr weiter geführt werden. Wie bereits bekannt bestand für Eltern und Kinder die große Herausforderung, die Zeit der Schulschließungen für die Kinderbetreuung zu überbrücken sowie sich Unterrichtsstoff aus der Distanz anzueignen, um die Wissenslücken zu minimieren.
Sehr verzweifelt waren die Künstlerinnen und Künstler, die ein Wegbrechen einer Einnahmequelle sowie eine lange Zeit der Ungewissheit fürchteten. Als Solo-Selbständige sind sie auch auf ihre Einnahmen aus den Projekten des Förderprogramms Kultur und Schule angewiesen sowie auf sichere Möglichkeiten zur Ausübung ihres Berufes und Bestreitung des Lebensunterhaltes. Die Notsituation dauert bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt an. Das Schulamt für den Kreis Lippe stand in ständigem und regem Kontakt mit der Bezirksregierung Detmold, um die Zeit der Ungewissheit für die Künstlerinnen und Künstler möglichst zu verkürzen. Alle Beteiligten arbeiteten intensiv an einer Problemlösung.
Bereits am 23. März teilte die Bezirksregierung Detmold mit, dass nach einer Mitteilung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft die Künstlerhonorare vollständig ausgezahlt werden können, und der Zuwendungszweck als erfüllt angesehen wird. Die Schulträger und Schulen sowie die Künstlerinnen und Künstler wurden hierüber umgehend informiert. Die Künstlerhonorare wurden weitgehend schnellstmöglich ausgezahlt, so dass die Künstlerinnen und Künstler die Corona-Zeit für einen kurzfristigen Zeitraum überbrücken konnten, und deren Existenzängste gelindert wurden.
Im Schuljahr 2020/2021 wurde für die Künstler für die ausgefallenen Stunden ein anteiliges Honorar in Höhe von 60% bzw. 67% bei Familie mit Kindern des Stundensatzes für eine Doppelstunde in Höhe von 55,00 € gezahlt. Die Projekte sollen möglichst vollendet werden.
Alle Künstlerinnen und Künstler wollten ihre Projekte mit den Kindern unbedingt vollständig zum Ende führen. Nach Rücksprache mit der Bezirksregierung Detmold soll dies auch auf freiwilliger Basis ermöglicht werden. Da die Förderung der Kultur und Schule-Projekte auf einer Festbetrags-Finanzierung basiert, sind Ausgaben in entsprechender Höhe der Zuwendung ausreichend, damit Schulen und Schulträger mit der Förderung weiter disponieren können. Unter dieser Prämisse können die Projekte vollständig auf freiwilliger Basis beendet werden auch über den Bewilligungszeitraum hinaus.
Weiterhin wurde von Künstlerinnen und Künstlern angeregt, die Werke oder Aufführungen, besonders im Interesse der Kinder, auf digitalem Wege präsentieren zu können, da Abschlusspräsentationen in den Schulen oder öffentlichen Räumen nicht stattfinden konnten.
Die bisherigen Projekte werden auf freiwilliger Basis zu Ende geführt, die neuen Projekte für das laufende Schuljahr 2021/2022 finden soweit möglich unter regulären Bedingungen statt.