In jedem Kreis, in jeder Stadt und Gemeinde und somit auch in jeder Kindergruppe, Kindertageseinrichtung, Grundschule und weiterführenden Schule befinden sich 13,6% Kinder mit einer überdurch-schnittlichen Begabung und 2,2 % Kinder mit einer Hochbegabung.
Diese Gruppe der 15,8% Kinder ist Bestandteil der inklusiven Kinder- Jugend- und Bildungsarbeit. Denn wie jedes andere Kind wollen auch diese Kinder in ihren Entwicklungsprozessen „mitgenommen werden“!
Leider bleiben die meisten von ihnen noch unerkannt.
Aber was heißt eigentlich Hochbegabung und überdurchschnittliche Begabung?
- Hochbegabung (IQ >130) und überdurchschnittliche Begabung (IQ 115-129)
sind ein Potential und bestehen von Geburt an - Hochbegabung und überdurchschnittliche Begabung sind unabhängig von sozialer Schicht, Bildung und Herkunft
- Hochbegabung und überdurchschnittliche Begabung sind noch lang
keine Leistung, geschweige denn Höchstleistung, sondern ein Potential, das
sich erst bei passender Förderung entfaltet kann - Für beide Gruppen zusammengefasst werden in der Fachwelt oft die Begriffe
(Hoch)Begabung, (hoch)begabt oder besondere Begabung verwendet.
Viele dieser Kinder sind bereits im Kleinkindalter ihren Altersgenossen weit voraus.
Mit alterstypischen Angeboten lernen diese Kinder gezwungener Maßen weit unter ihren Möglichkeiten, resignieren bereits in (sehr) jungen Jahren. Nicht selten wird dadurch bereits in der Kindergartenzeit der Grundstein zum Underachiever, sogenannten „Minderleister“, gelegt.
So können aus einer einst hohen Eigenmotivation ein Motivations- und Konzentrationsmangel und daraus folgend Wissenslücken entstehen. Ein Kind, das kognitiven Bedürfnissen nicht nachkommen darf, latent unter Unterforderung leidet, leidet seelisch und emotional gravierend. Manche Kinder zeigen ihr Leid in unerwünschten Verhaltensweisen, manche ziehen sich in sich zurück, werden zum Außenseiter, Schulverweigerer oder gar Schulversager. Selbst psychische Erkrankungen wie z.B. Depressionen oder die „Bedrohung einer seelischen Behinderung“ können die Folge sein.
Wird eine mögliche Hochbegabung vermutet und ggf. durch einen Test bestätigt, bleiben notwendige Fördermaßnahmen trotzdem häufig aus.
Dies wiederum bedeutet für die betroffenen Kinder und deren Familien unnötige Leidenswege.
Hier setzt das Beratungsangebot der Begabtenförderung für besondere Begabungen im Vorschulalter des Kreises Lippe an.
Ein Angebot für Eltern, pädagogische, therapeutische und medizinische Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendarbeit im Raum Lippe, die bei einer zu vermutenden oder bestätigten (Hoch-) Begabung eines Vorschulkindes nach Unterstützung suchen:
- Präventionsarbeit im Bereich der Hochbegabung
- Sensibilisierung für die Nöte, die für betroffene Familien und Kinder einhergehen
können - „aufräumen“ mit Vorurteilen und Mythen
- Vermittlung von fachlichen Inhalten
- Unterstützung bei Fragen einer vorzeitigen Einschulung und für den gelingenden
Übergang von Kita in die Grundschule - ….
Dies sind nur einige Themen aus dem Beratungsangebot des Kreises Lippe.
Seit 2019 ist Antje Wöstenkötter Ihre Ansprechpartnerin für besondere Begabung im Vorschulalter des Kreises Lippe.
In ihrer ersten Ausbildung als staatlich anerkannte Erzieherin sammelte sie Erfahrungen als Gruppenleiterin in der Elementarerziehung.
Während und nach ihrem Studium zur Diplom-Sozialpädagogin arbeitete sie in der stationären Jugendhilfe.
Im Jahre 2006 wechselte Frau Wöstenkötter zum Kreis Lippe. Hier war sie zunächst im allgemeinen sozialen Dienst (ASD) des Jugendamtes des Kreises Lippe tätig und danach als Beraterin in der Kinder-, Jugend- und Familienberatung.
Ende 2018 absolvierte Frau Wöstenkötter einen Fernlehrgang an dem Institut für integrative Lerntherapie und Weiterbildung (IFLW) und erwarb im Dezember 2018 das Zertifikat: „Hochbegabung in Theorie und Praxis“. 2019 erfolgte eine Weiterqualifizierung zum ECHA-Coach (ICBF) und 2020 der Abschluss zur Begabungspädagogin (IFLW).
Die Zusammenarbeit mit den Ansprechpartnern für besondere Begabungen des Schulamtes des Kreises Lippe und darüber hinaus die Kooperation mit dem hiesigen Regionalverein Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind / Ostwestfalen-Lippe e.V. runden die fachliche Arbeit zum Thema Hochbegabung ab.
Sie haben Fragen?
Für Ihr Beratungsanliegen erreichen Sie Frau Antje Wöstenkötter dienstags von 09:00-11:00 Uhr unter: 05231/62-2490 sowie dienstags bis donnerstags per Mail unter: a.woestenkoetter@kreis-lippe.de
Der Flyer bietet Ihnen allgemeine Informationen zur Begabtenförderung.