Ein Fachtag für die Weiterbildung im Kreishaus: Rund hundert Erwachsenenbildner aus Lippe und den Nachbarkreisen haben sich in Detmold getroffen, um Neues aus der Forschung zu erfahren, Workshops zu besuchen und sich fachlich auszutauschen. Viele nutzten die Gelegenheit, Kollegen anderer Weiterbildungsinstitutionen kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und ihr Netzwerk zu erweitern. Jörg Düning-Gast, Verwaltungsvorstand II und Markus Rempe, Leiter Fachbereich Bildung, betonten die Relevanz des Themas Weiterbildung für den Kreis Lippe als innovative Bildungsregion. Aufbauend auf der Teilnahme an den Projekten „Lernende Regionen“ und „Lernen vor Ort“ nimmt das Thema Weiterbildung und Bildungsberatung im Kreis Lippe einen zentralen Stellenwert ein. Gemeinsam mit den Trägern der gemeinwohlorientierten Weiterbildung und den privatwirtschaftlichen Institutionen wurden das umfangreiche Kursportal für die Region, die Schulung von über hundert Bildungslotsen, der Weiterbildungsatlas und ein gemeinsames Bildungsmonitoring für die Weiterbildung entwickelt.
Lippe soll als Region des digitalen Lernens in allen Lebensbereichen etabliert werden, dazu gehört auch die Weiterqualifizierung der Lehrenden in der Erwachsenenbildung. Neben den eigenen Qualifizierungsangeboten der Institutionen etablierte sich zunächst eine gemeinsame Schulungsreihe mit gemeinsam interessanten Themen, wie z.B. Grundbildung, digitale Unterrichtsformate und Online-Beratung, die bereits gut angenommen wird.
Zusätzlich entstand im Arbeitskreis Weiterbildung und Beratung, in dem sich die lippischen Träger vernetzen, die Idee eines gemeinsamen Forums. Dort können sich Lehrende trägerübergreifend mit Themen auseinandersetzen und in den fachlichen Austausch gehen.
Im Mittelpunkt des ersten Fachtags stand das Thema Digitalisierung. Der Vortrag von Dr. Peter Brandt vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung stellte den derzeitigen Stand der Digitalisierung in der Weiterbildung dar und zeigte, wie weit diese in den Institutionen der Erwachsenenbildung bereits Einzug gehalten hat. Lebhaft diskutierten die Teilnehmer diese Entwicklungen.
Vorgestellt wurde auch die übersichtliche und nutzerfreundliche Plattform „wb-web für Lehrende des DIE“, die neben einer großen Menge an Dossiers zu verschiedenen aktuellen Themen in der Erwachsenenbildung auch Arbeitsmaterial sowie eine Community bietet. Die Plattform ist vorwiegend als Hilfestellung bei der Entwicklung neuer beruflichen Handlungskompetenzen konzipiert. Diese wird sicher von vielen bei den kommenden Vorbereitungen genutzt werden.
Fünf unterrichtsbezogene Workshops zum Thema „Professionalisierung von Lehrenden mit den Online-Videoschulungen Eule“, „Emotionale Ebene im Teilnehmerkontakt“, „Erhöhung des Lernerfolgs“, „Offene Bildungsmaterialien im Netz“ und „Strategien für Lehrende zum Erkennen und Umgehen mit Diversität und Rassismus“ stießen auf großes Interesse. Dabei fand auch ein reger Erfahrungsaustausch statt. In einem weiteren Workshop nahm Prof. Dr. Löffl vom Institut für Wissenschaftsdialog die Teilnehmenden mit zu den Veränderungen in der Welt von morgen. Vieles wird sich ändern – das war allen danach klar – und niemand weiß bisher, wohin diese rasend schnellen Änderungen unsere Gesellschaft führen werden und wie sich die Weiterbildung darauf einstellen sollte. Auch dies führte zu einigem Gesprächsstoff beim gemeinsamen Ausklang. Die positiven Rückmeldungen zeigten, wie wertvoll es für die Teilnehmenden war, in einen kollegialen Dialog zu treten, sich als pädagogische Fachkräfte der Weiterbildung mit gemeinsamen Themen wahrgenommen zu fühlen und inhaltlich vieles für den sich ändernden Arbeitsalltag mitnehmen zu können. Vieles spricht so dafür, dass es nicht bei diesem einen Fachtag bleiben wird.
BUZ: vom DIE zeigt Lehrenden die neuen Weiterbildungsmodule des Projekts EULE: (v.l.) Yuliana Preuss, Dr. Peter Brandt und Marita Zajewski