„Zukunft, die wir uns wünschen, werden wir nur bekommen, wenn wir eine Vision von ihr haben!“ Mit diesem Zitat des norwegischen Pädagogen Per Dalin eröffnete Landrat Dr. Axel Lehmann die digitale Medienwerkstatt im Medienzentrum Lippe. Kleine Roboter aus Lego, 3D-Drucker-Selbstbausätze oder ein mobiles Filmstudio sind in der digitalen Medienwerkstatt ein erster Anfang, Visionen neuen Lernens greifbar zu machen. Im Kontakt mit Schulen, Schulträgern und Pädagogen ist die Medienwerkstatt ein Ort des Diskurses zwischen Technik und Pädagogik. Anhand der Erkenntnisse wird die digitale Medienwerksatt weiterentwickelt. Das Medienzentrum bietet diesen Ort des Lernens für Schulträger, Lehrkräfte und Einrichtungen der außerschulischen Bildung. Die digitale Medienwerkstatt versteht sich als Plattform für Diskussionen zu wichtigen technischen aber auch pädagogischen Fragestellungen entlang der Bildungskette. Im Zuge des Ausbaus ist die Öffnung für weitere Zielgruppen geplant.
Rund 100 Gäste aus Schule, Politik und Verwaltung drängten sich im neugestalteten Bereich des Medienzentrums, um sich über die Möglichkeiten, wie die Zukunft in lippischen Schulen aussehen könnte, zu informieren. Mitarbeiter des Medienzentrums, der Lippe Bildung eG und des Kompetenz-Team, das für die Lehrerfortbildung zuständig ist, gaben gemeinsam am Eröffnungstag Einblicke in konkrete Anwendungsmöglichkeiten und bieten auch zukünftig als multiprofessionelles Team ihre Unterstützung an.
Bildung ist eine gemeinschaftliche Aufgabe von Land und Kommunen. Lehrer stehen vor der großen Herausforderung junge Menschen auf das digitale Zeitalter vorzubereiten – dies fordert ein hohes Maß an Visionen, an Know-how und Mut. Mut, den auch Schulträger aufbringen müssen, wenn sie die Schule von morgen ausstatten. Welche Netzwerktechnik ist zukunftsfähig? Welche Endgeräte genügen noch in einigen Jahren den Anforderungen? „Fragen und Aufgaben, denen wir uns im Kreis Lippe gemeinsam stellen wollen“, betonte Markus Rempe, Leiter des Fachdienstes Bildung. Im Zukunftskonzept Lippe 2025, in dem die Strategie zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Kreises Lippe beschrieben ist, hat die Digitalisierung in der Bildung eine besondere Bedeutung. Neues Denken: Das Lernen und das Lehren zu verändern, beschreibt ein zentrales Vorhaben im Bildungsbereich. Die Digitale Medienwerkstatt hat einen ersten Schritt dahingehend gemacht. Hier ist es für Lehrer möglich, zu forschen und entdecken, mit Robotern zu experimentieren und über das Unterrichten in der Welt von morgen zu diskutieren. Eine wichtige Lektion erteilte im Rahmen der Eröffnungsfeier der Festredner Axel Krommer, akademischer Oberrat an der Universität Erlangen-Nürnberg. Er forderte unter anderem dazu auf, die „palliative Didaktik“ zu beenden, in der moderne Technik dazu dient, antiquierte Unterrichtsmethoden und Inhalte am Leben zu erhalten.
BUZ: Kordula Potthast (Kompetenz-Team), Marlies Böke (Schulamtsdirektorin, Schulamt für den Kreis Lippe), Landrat Dr. Axel Lehmann, Markus Rempe und Elisabeth Haring (Pädagogische Leiterin Medienzentrum) testen die neuen Angebote der digitalen Medienwerkstatt. (v.l.)
Foto: Kreis Lippe